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Mainz tanzt gegen Gewalt an Frauen

Uli SanderOne Billion Rising - Mainz tanz gegen Gewalt an Frauen

Viele folgten in diesem Jahr wieder dem Aufruf des Mainzer Aktionsbündnisses "One Billion Risisng" und tanzten am Valentinstag an der Römerpassage gegen Gewalt an Frauen. Gemeinsam zeigten sie Solidarität und Stärke. Gleichzeitig ist der Tanz auch eine Demonstration für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen weltweit.

2012 rief die New Yorker Künstlerin Eve Ensler erstmals dazu auf, am 14. Februar, Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen zu verlassen, um gemeinsam öffentlich zu tanzen und damit Solidarität und Stärke zu zeigen. Dass das auch gut zehn Jahre später noch nötig ist, zeigen unter anderem die Zahlen zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen. „Und diese steigen in den letzten Jahren sogar noch kontinuierlich an“, so Marga Kadel vom Evangelischen Stadtjugendpfarramt. Einen Anstieg von Zahlen und Fällen registrieren Chantal Sanna und Emma Leonhardt vom Frauennotruf Mainz auch bei sexualisierter Gewalt. „Die vermehrten Hilfeanrufe sind auch dem Umstand geschuldet, dass Frauen und Mädchen sexualisierte Gewalt zunehmend als Gewalt in Teenagerbeziehungen oder auch als digitale Gewalt erleben“, erklärt die Mitarbeiterin der Fachstelle,

Geschlechtsspezifische Gewalt verhindern, Frauen und Mädchen zu schützen und von Gewalt Betroffene unterstützen: Diese Ziele haben beim Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz hohe Priorität. Dazu gehöre auch, beschreibt Frauenbüromitarbeiterin Martina Trojanowski, „Frauen auf dem Weg zu (wirtschaftlicher)Unabhängigkeit und einem selbstbestimmten Leben zu unterstützen. Denn je größer die Abhängigkeit ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit sexualisierten Gewalterlebens. Und je größer die Abhängigkeit umso schwerer, sich daraus zu befreien.“

Für die Selbstbestimmung von Frauen einzutreten und Partei für sie ergreifen, das prägt seit Jahrzehnten auch die Arbeit von Regine Hungershausen im Frauenzentrum Mainz. Und das endet für sie nicht an Landesgrenzen. „Im vergangenen Jahr haben wir auch für die Frauen im Iran getanzt, in diesem Jahr prangern wir in internationalem Kontext zusätzlich an, dass Vergewaltigungen von Mädchen und Frauen systematisch und gezielt als strategisches Mittel in Krisen- und Kriegsregionen eingesetzt werden. Die Überlebenden dieser abscheulichen Gräueltaten brauchen Hilfe und Unterstützung und weltweite Solidarität“.

"Die Tanzaktion zu One Billion Rising bietet eine wirksame Plattform, das Thema Gewalt gegen Frauen öffentlich sichtbar zu machen“ erläutern Ronja Solveig Eick und Fanni Schack von der Tanzvermittlung des Staatstheater Mainz. „Durch das gemeinsame Tanzen, das Gefühl der Verbundenheit durch Rhythmus und Bewegung, wollen wir Solidarität zu betroffenen Frauen aus aller Welt nonverbal und kraftvoll zum Ausdruck bringen.“ Die beiden übernehmen die tänzerische Leitung zum Einstudieren der Choreografie und freuen sich auf viele Mittänzer:innen beim gemeinsamen Tanzen gegen Gewalt.

Die Veranstalterinnen der Tanzaktion in Mainz sind: Evangelisches Stadtjugendpfarramt, Evangelische Jugend Mainz, Staatstheater Mainz, Frauennotruf Mainz, Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz, Frauenzentrum Mainz, Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern Mainz und Mainz-Bingen und INBI – Institut zur Förderung von Bildung und Integration.

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