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Der innere Frieden kommt von Gott

Armin ThomasInternationales Kirchensfest in der Altmünsterkirche / Foto: Armin Thomas

Frieden ist ein seltenes Gut: Daher soll man es in die Welt tragen, wenn man es gefunden hat. Das ist die Kernbotschaft des Internationalen Kirchenfestes, das seit mehr als zehn Jahren in mehreren Sprachen jeweils an Christi Himmelfahrt in der Altmünsterkirche gefeiert wird.

Im Mittelpunkt in der voll besetzten Kirche stand das gemeinsame Singen. Neben dem an der Christuskirche beheimateten „Gospel Groove“ trat auch der weitgehend aus afrikanischen Sängerinnen und Sängern bestehende Chor „Christ Life Fellowship“ vor die Gemeinde. Spätestens als die aus Ghana stammende Regina Addo-Mensah gemeinsam mit beiden Chören das Loblied „Jehova, you are the most high God“ anstimmte, war ein „common sense“, ein Gemeinschaftsgefühl, zu spüren. Zudem nahm Dekanatskantorin Barbara Pfalzgraff von Beginn an die bunte Festgemeinde mit ins Boot und ließ die Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34,15) im vierstimmigen Kanon erklingen. Da war mächtig Bewegung drin.

„Frieden ist nicht einfach in einer pluralistischen Welt“, sagte Hendrik Maskus, Pfarrer der evangelischen Altmünstergemeinde. Vor diesem Hintergrund sei die Idee entstanden, die jeweiligen Gottesdienste der verschiedenen ausländischen Gemeinden nicht immer nur nacheinander zu feiern, sondern einmal im Jahr gemeinsam mit ihnen – verbunden mit einem anschließenden internationalen Mittagessen im Garten der Kirche mit Speisen aus verschiedenen Ländern.

Erzsebet Horvath, Vikarin der ungarischen Gemeinde, erinnerte daran, dass viele Menschen eingesperrt sind. Sie selbst erinnert sich dann an die Geschichte von Paulus und Silas, die wegen der Verkündigung ihres Glaubens ins Gefängnis gesperrt wurden. Dort beteten sie – und durch ein großes Beben wurden die Türen geöffnet und die Fesseln gelöst. „Das ist mein inneres Vertrauen“, bekannte Erzsebet Horvath. „Der innere Frieden kommt von Gott. Und dann ist es völlig egal, wo man ist.“ Sie absolviert ihre Ausbildung zur Pfarrerin in Heidelberg, Mainz und Frankfurt. Einmal im Monat predigt sie vor der ungarischen Gemeinde in der Altmünsterkirche.

Dr. Mark Assante von der Armenischen Gemeinde betonte ebenfalls, dass der Ursprung des Friedens von Gott komme. „Um Frieden zu finden, muss ich Jesus Christus begegnen.“ Ginalyn Sanchez von der Philippinischen Gemeinde sagte: „Die Begegnung mit Jesus Christus ist unser Lebensstil – jeden Tag.“

Dekan Andreas Klodt erinnerte daran, dass John Lennon und Yoko Ono vor 50 Jahren in einem Hotelzimmer in Montreal unter einer Bettdecke liegend das Lied „Give Peace a Chance“ öffentlich vorstellten – am 1. Juni 1969. Mit dem Frieden unter einer Decke zu stecken, sei etwas sehr Intimes, sagte Klodt. „Aber wer Frieden findet, kann ihn nicht für sich behalten: Er möchte den Frieden teilen.“

Regina Addo-Mensah überzeugte nicht nur als brillante Sängerin, sondern beeindruckte auch mit einer  leidenschaftlich vorgetragenen Fürbitte: „Es gibt keinen Frieden in Afrika. Es gibt keinen Frieden auf der Erde. Danke, Gott, dass wir Frieden finden in Jesus Christus.“ Zusammen mit den beiden Chören sang sie am Ende voller Zuversicht: „It‘s a great thing to serve the Lord, walking in the light of God.“

Das Internationale Kirchenfest in der Altmünsterkirche ist für Dekan Andreas Klodt „eine fantastische Gelegenheit, ökumenische Verbundenheit zu zeigen: Wir sind Geschwister.“

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