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Kooperation

Warum Gesundheit mehr ist als die bloße Abwesenheit von Krankheit

Evangelisches Dekanat Mainz/Heiko Beckert

Altenseelsorge im Evangelischen Dekanat Mainz und Martinsstift starten Themenreihe „Kritische Lebensereignisse im Alter“

Alt werden, das wusste schon Fernsehmoderator und Schauspieler Joachim Fuchsberger, ist nichts für Feiglinge. Und zwar besonders, wenn es im Alter zu existenziellen Krisen kommt. Genau solche Krisen sind Gegenstand der vierteiligen Themenreihe, die Diakon Jürgen Baltes von der Evangelischen Altenseelsorge im Dekanat Mainz in Kooperation mit dem Altenpflegeheim Martinstift für ehrenamtliche Helfer, Betroffene und Interessierte anbieten.

Diakon Baltes von der Evangelischen Altenseelsorge Mainz in Kooperation mit Inna von Küster

Die Begleitung und Fortbildung von Ehrenamtlichen ist einer der Schwerpunkte der Altenseelsorge im Evangelischen Dekanat Mainz. In den Kursen, die im Martinsstift stattfinden, geht es um den Verlust der Mobilität, Einsamkeit und den Umzug in ein Heim. Den Anfang machte das übergreifende Thema „Gesundheit und Krankheit im Alter“ sowie – ganz konkret – eine Beratung zu den Pflegestärkungsgesetzen I bis III.

Wer ist schon gänzlich ohne Zipperlein?

Schon bei der Frage, was Gesundheit eigentlich ist, beginnen die Schwierigkeiten, führte Baltes aus. Gesundheit als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“, wie die World Health Organization (WHO) 1946 definierte, „ist ein sehr hohes Ziel“, so Baltes. Denn wer kann schon von sich sagen, dass er gänzlich ohne Zipperlein und völlig frei von Sorgen ist?

 

Seit 1986 spricht die WHO deshalb von „Bedingungen und konstituierenden Momenten von Gesundheit“ wie Frieden, angemessenen Wohnbedingungen, stabilen ökologische Bedingungen und sozialer Gerechtigkeit. Auch Merkmale wie Lebenszufriedenheit und ein subjektiv erlebtes Wohlbefinden gehören dazu.

Auch soziale Teilhabe gehört dazu

Zugleich erweitern sich die Ziele für eine angemessene Altenpflege – und einen menschlichen Um-gang in der Gesellschaft. Es geht bei der Pflege nicht mehr nur um die Linderung oder Heilung von Krankheiten, sondern auch um Aspekte wie sozialer Teilhabe.

„Gegenseitige Wertschätzung“ hält beispielsweise ein Teilnehmer entscheidend für ein humanes Miteinander. Doch in der heutigen Gesellschaft ist das nicht so einfach zu realisieren, findet eine Frau: „Die Isolation von alten Menschen nimmt sehr zu.“ Auch weil der Egoismus in der Gesellschaft immer größere Ausmaße annehme, ergänzt eine andere Teilnehmerin. Jeder denke nur noch an sich und kümmere sich nicht mehr um die Menschen in seiner Nähe.

Drei Dimensionen

Altenpflege kann sicher nicht auf alle Probleme der Gesellschaft eine Antwort haben, doch heutzutage kennt sie, wie Baltes ausführte, drei Dimensionen: eine körperliche, eine seelisch-geistige und eine soziale. Diese drei Dimensionen im Auge zu haben, ist die Aufgabe, die jeden Tag aufs Neue gelöst werden muss.

 

 

Weitere Termine:

•    30. April: Einzug ins Altenpflegeheim
•    28. Mai: Einschränkung der Mobilität
•    18. Juni: Einsamkeit im Alter

Alle Termine finden im Raupelsweg 1 von 17.30 bis 19 Uhr statt.


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