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DIE KRÖNUNG - Jahresprogramm 2024 im Alten Dom vorgestellt

1000 Jahre Königskrönung Konrads II. Am 7.3. wurde das Sonderprogramm mit vielen Kooperationspartnern auf einer Pressekonferenz präsentiert.

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Mainz. Der Alte Dom in Mainz feiert 2024 DIE KRÖNUNG. Vor eintausend Jahren wurde im Jahr 1024 der deutsche König Konrad II. im Alten Dom St. Johannis gekrönt. „Das ist ein guter Anlass, den Bogen zu spannen von der Erhebung eines Einzelnen zum deutschen König damals bis in die Gegenwart, in der es um die besondere Würde aller Menschen geht“, beschreibt Dekan Andreas Klodt Aufgabe und Programm des Themenjahres.
Sonderprogramm mit vielen Kooperationspartner:innen

Auf historischen Spuren in die Zukunft

Ein Sonderprogramm mit Rauminstallation und Augmented Reality Projekt, Musiktheater und Familienprogramm, wissenschaftlichen Vorträgen, Konzerten und Kunstprojekt lädt von März 2024 bis nächsten April 2025 ein, dieses zentrale Ereignis der europäischen Geschichte aus heutiger Sicht zu beleuchten.  
Thomas Metz, Mitglied der Gemeinde und im Dekanatssynodalvorstand (DSV) und ehemaliger Generaldirektor der GDKE Rheinland-Pfalz, koordiniert die Zusammenarbeit und freut sich, „dass es uns gelungen ist, für das Projekt viele Kooperationspartner zu begeistern und zu gewinnen.“ Die Gemeinde St. Johannis, die Hochschule Mainz, das Staatstheater und die Kirchenmusik am Mainzer Dom St. Martin sind genauso mit dabei, wie das Landesmuseum Mainz und das Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum. Angebote für jedes Alter und Interesse laden die Besucher ein.

King Konrad II. - Rauminstallation mit Augmented Reality


Eröffnet wird das Programm mit der Rauminstallation KING KONRAD II., die in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mainz entstanden ist. Eine Gruppe von Studierenden des Fachbereichs Innenarchitektur hat gemeinsam mit Dozentin Susanne Maier-Staufen lange Stoffbahnen entworfen, die das Gewebe der Geschichte darstellen und wie Lichtstrahlen durch den Krönungstag führen. An fünf Orten im Alten Dom werfen sie „Licht ins Dunkel der Vergangenheit“. Dort kann man den mittelalterlichen König mittels Augmented Reality auf dem Smartphone wieder in seine Krönungskirche stellen. Armin Dillenberger, Schauspieler am Staatstheater Mainz, schlüpft in die Rolle des King Konrad II. und lässt den Zuschauer an der fiktiven Gedankenwelt des Königs teilhaben. Verantwortlich für die Texte zeichnet sich die junge Mainzer Literaturpreisträgerin Leonie Höckbert. „Das Schwierige und zugleich Spannende an der Arbeit mit historischem Stoff ist für mich vor allem die Aufgabe des Brückenbauens“, beschreibt sie die Herausforderung, die Geschichte näher an die Gegenwart heranzuholen „ohne sie dabei aus ihrem historischen Kontext zu reißen.“
Susanne Maier-Staufen betont die frische Herangehensweise, Elan und Genauigkeit der Studierenden: „Die interaktive Ausstellung, KING KONRAD II. innerhalb eines Semesters zu entwerfen, zu planen und zu realisieren ist eine unglaubliche Leistung“. Am 17. März wird das Projekt mit einer großen Vernissage um 15 Uhr eröffnet und kann bis Ende Juli zu den Zeiten der Offenen Kirche am Wochenende besucht werden.

SaTOURday – kostenlose Familienführungen


Auch für die Kleinsten ist gesorgt. An jedem vierten Samstag, dem SaTOURday, können Grundschulkinder und Familien in einer kostenlosen Führung erkunden, was Stoffreste, Reichskrone und ein alter Sarkophag mit dem Alten Dom zu tun haben. Ullrich Brand, Archäologe und Museumspädagoge, wird mit den Kindern zurück ins Mittelalter reisen und anschließend im Bastelworkshop kreativ werden. Los geht es um 10 Uhr zur Marktfrühstückszeit.

Staatstheater Mainz im Alten Dom


Im Mai nimmt das Staatstheater Mainz die Rauminstallation KING KONRAD II. zum Anlass, ein musikalisches Theaterstück für den Alten Dom zu entwickeln. Unter dem Titel SIEBEN FARBEN MACHT lässt Regisseurin Stefanie Hiltl die Kirche zur Spielstätte für Könige und Dämonen, Menschen und Götter werden. Es geht um die Frage, wie man an Macht gelangt und wie man sie erhält. Dabei bewegen sich sowohl das Publikum als auch die Sänger:innen und Musiker:innen durch den Raum. „Die Mauern, Fenster und Ausgrabungen des Alten Domes allein fordern seine eigene Inszenierung ein. Wir möchten diesem besonderen Ort durch die Nutzung seines gesamten Raumes Rechnung tragen, um die gesamte Bandbreite der Klangmöglichkeiten zu erforschen“ so Hiltl.
Geistliche und weltliche Musik von Mozart, Händel, Gabrieli und anderen bildet die Grundlage für dieses Spektakel, das Ensemblemitglieder des Staatstheaters und des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz in vier Aufführungen am historischen Ort zum Leben erwecken. Premiere ist am 5. Mai, weitere Vorstellungstermine am 9., 11. Und 18. Mai um 19.30 Uhr.

Vortragsreihe Inszenierung der Macht


Für Geschichtsinteressierte bietet die Vortragsreihe Inszenierung der Macht im Mittelalter Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Acht Wissenschaftler werfen jeweils ein Schlaglicht auf die großen Themen rund um die Krönung Konrads II. Den Auftakt bildet am 12.3. der Vortrag von Dr. Martina Horn zu den Ursprüngen des Kaisertums, der ausnahmsweise im Landesmuseum veranstaltet wird. Alle weiteren Vorträge finden am zweiten Mittwoch des Monats im Alten Dom statt. Beleuchtet werden die Bedeutung der Erzbischöfe als Königsmacher, die mächtigen Frauen der Zeit, Architektur als Ausdruck von Macht und schließlich der König und die Krone selbst. Im September und Oktober können vor den Vorträgen Nachbildungen der Reichsinsignien im Alten Dom angeschaut werden. Vortragstermine sind 12.3. um 18 Uhr, 10.4., 8.5., 12.6., 10.7., 14.8., 4.9., 16.10. um 19 Uhr.

Musikalische Reise ins Mittelalter


Musikalisch wird DIE KRÖNUNG mit mittelalterlichen Gesängen und Instrumenten hörbar. „Ein passendes Programm zu planen, war keine einfache Aufgabe angesichts der Tatsache, dass die Notenschrift zu der Zeit noch in den Anfängen stand und wenige Quellen überliefert sind“, gibt Martina Horn, Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Johannisgemeinde und Mitglied der Johanniskantorei zu bedenken. Vier Veranstaltungen hat die Gemeinde mit Pfarrer Volker Truschel und Dekanatskantor Volker Ellenberger geplant. Am 24. Mai um 19 Uhr wird ein Teil des MAINZER ORDOS aufgeführt. Der Ordo ist eine Art Drehbuch für die Krönung, der im Mittelalter in Mainz entstanden ist und den sakralen Teil der Königserhebung beschreibt. Eigens für diesen Anlass hat Pfarrer Volker Truschel einen liturgischen Chor, eine sogenannte Schola, ins Leben gerufen, die Zuhörer:innen in ungewohnte Klangwelten führen wird.

Auf über dreißig historischen Instrumenten öffnet das preisgekrönte Ensemble Capella Antiqua Bambergensis am 30. Juni und 28. August klingende Fenster in längst vergangene Zeiten. Dabei stehen die MUSIK DER KAISER UND KÖNIGE und die MÄCHITGE FRAUEN des Mittelalters im Fokus. Einzigartige Kompositionen der besten Musiker:innen der Zeit – von Walter von der Vogelweide bis zu Meister Frauenlob – zogen damals den ganzen Hofstaat in ihren Bann und haben auch heute wenig von ihrer Magie verloren. Der Schauspieler und Sprecher Udo Schenk nimmt die Zuschauer in begleitenden Texten mit auf eine kurzweilige Reise in die Zeit der mächtigen Kaiser und ihrer starken Frauen.

Ein ökumenisches Chorprojekt von Altem Dom und Mainzer Dom rundet mit einem Festkonzert am 3. Oktober das musikalische Programm zum Krönungsjahr ab. Aufgeführt wird Felix Mendelssohn Bartholdys LOBGESANG, der Psalmen vertont hat, die auch in der Krönung Konrads II. gesprochen wurden. Das Konzert ist eine Kooperation der Johanniskantorei mit der Domkantorei St. Martin und dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und Dekanatskantor Volker Ellenberger.

Macht und Menschenwürde


„Mit dem Jubiläum rund um den Alten Dom St. Johannis verbindet sich besonders die Frage nach der Macht“, so Dekan Andreas Klodt und findet, „Es ist auch eine aktuelle Herausforderung, sie angemessen und gut einzusetzen.“ Macht in Frage stellen ist auch das Motto des Beitrags der Evangelischen Jugend. Zur Nacht der offenen Kirchen am 6. September werden im Alten Dom unter dem Titel (M)ACHT GEBEN Protestsongs erklingen und an die Stimmen der Entmachteten, Unterdrückten und Verfolgten erinnern.

In der zweiten Jahreshälfte erwartet die Besucher mit dem Kunstprojekt KRONE MENSCH WÜRDE ein weiteres Highlight. Der Künstler Bruder Stephan Oppermann aus Maria Laach schafft eine Kronenlandschaft aus Keramik im Alten Dom, ergänzt von Texten und Zitaten wichtiger Zeitgenossen zur Frage nach der Menschenwürde. Damit schlägt das Projekt den Bogen vom historischen Ereignis der Krönung hin zu Fragen nach Wert und Würde aller Menschen in Theologie und Gesellschaft. "Heutzutage, in einer demokratischen Gesellschaft, können wir nicht unhinterfragt die Krönung eines Königs bejubeln. Aus christlicher Sicht kommt jedem Menschen die gleiche Würde zu, egal ob König oder Pommesverkäufer. Das Kunstprojekt KRONE MENSCH WÜRDE setzt sich damit auseinander“, sagt Kristian Körver, Pfarrer für Stadtkirchenarbeit, der gemeinsam mit Oppermann und der Architektin Christiane Wolf das Projekt umsetzt. "Vor 1000 Jahren wurde König Konrad II. in Mainz gekrönt, und vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik in Kraft gesetzt. Diese zwei historischen Ereignisse setzen wir mit unserem Kunstprojekt in eine produktive Spannung." Die Ausstellung wird am 15.9. mit einer Vernissage eröffnet.

Vor genau 1000 Jahren


Ein besonderes Datum ist der 8. September für den Alten Dom. An diesem Tag wurde Konrad II. 1024 in Mainz gekrönt. Genau 1000 Jahre später findet am 8. September 2024 der Tag des offenen Denkmals statt. „HEUTE EIN KÖNIG!“ lautet dann das Motto im Alten Dom. Gemeinsam mit dem Dommuseum, das Erzbischof Aribo in den Mittelpunkt stellt, der Konrad II. gekrönt hat, wird an diesem Tag die Geschichte lebendig.

Nach dem Abschluss von archäologischer Grabung und Bausicherung zeigt das Projekt DIE KRÖNUNG 1024/2024, wie der Alte Dom künftig als historischer Ort für viele Zielgruppen erschlossen und mit anderen Kulturinstitutionen der Stadt vernetzt werden kann. Der gegenwärtige Blick auf die Geschichte des Ortes macht deutlich: „Herkunft und Zukunft gehören zusammen. Erst recht im 2000jährigen Mainz“, so Dekan Andreas Klodt: „Tausend Jahre – das ist für Menschen eine unvorstellbar lange Zeit. Aber eine Kirche ist nicht irgendein Haus. Eine Kirche ist Gottes Haus. Und die Bibel ist der Meinung, dass bei Gott tausend Jahre wie ein einzelner Tag sind.“ Auf historischen Spuren geht der Alte Dom St. Johannis 2024 in die Zukunft.

Der Alte Dom St. Johannis ist jedes Wochenende zu den Zeiten der Offenen Kirche geöffnet: Samstag 11.30 bis 15.30 Uhr und Sonntag 15 bis 17 Uhr.


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