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"One Billion Rising"

Seit fünf Jahren wird in Mainz am 14. Februar gegen Gewalt an Frauen getanzt. Auch in diesem Jahr waren mehr als 200 Frauen, Männer und Kinder auf dem Leichhof dabei, um ein Zeichen zu setzen. In diesem Jahr wurde insbesondere die Situation der Frauen im Iran in den Blick genommen.

Welch befreiende Wirkung Tanzen hat, zeigte Tanzpädagogin Marina Grün von der Tanzvermittlung des Mainzer Staatstheaters. Beigeistert und voller Energie, Lebenslust und Empowerment tanzten die Menschen auf dem Leichhof und zeigten damit ihre Solidarität.

2012 rief eine New Yorker Künstlerin erstmals dazu auf, am 14. Februar, Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen zu verlassen, um gemeinsam öffentlich zu tanzen und damit Solidarität und Stärke zu zeigen. Dass das auch gut zehn Jahre später noch nötig ist, zeigen unter anderem die Zahlen zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen. „Und die“, so Marga Kadel vom Evangelischen Stadtjugendpfarramt, „steigen in den letzten Jahren sogar noch kontinuierlich an“. Nach Statistiken der Vereinten Nationen wird ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben vergewaltigt oder misshandelt. Einen Anstieg von Zahlen und Fällen registriert auch Emma Leonhardt vom Frauennotruf Mainz. „Und der ist“, so die Mitarbeiterin der Fachstelle, „auch dem Umstand geschuldet, dass Frauen und Mädchen neben den klassischen Formen sexualisierter Gewalt auch zunehmend Gewalt in Teenagerbeziehungen oder auch digitale Gewalt erleben.“

Geschlechtsspezifische Gewalt in ihrer brutalsten Form trifft derzeit die Frauen und Mädchen im Heimatland von Peimane Nemazi-Lofink. Daher begrüßt die gebürtige Iranerin, die auch Vorsitzende des Mainzer Beirats für Migration und Integration ist, „dass Mainz in diesem Jahr nicht nur gegen die Gewalt vor und hinter den eigenen Haustüren tanzt, sondern auch gegen ein Mullah-Regime, das in seinem hemmungslosen Frauenhass foltert, vergewaltigt und mordet. Der Aufstand der Frauen und aller, die sich mit ihnen im Iran erheben gegen Gewalt gegen Frauen, Unterdrückung und Machtmissbrauch, hat unsere volle Solidarität.“

Solidarität mit Frauen zeigen und Partei für sie ergreifen, das prägt seit Jahrzehnten auch die Arbeit von Regine Hungershausen im Frauenzentrum Mainz. Im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischer Gewalt heißt das für sie, „Frauen auf dem Weg zu (wirtschaftlicher)Unabhängigkeit zu unterstützen. Denn je größer die Abhängigkeit ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit sexualisierten Gewalterlebens, je größer die Abhängigkeit umso schwerer, sich daraus zu befreien.“


Veranstalter*innen waren das Evangelisches Stadtjugendpfarramt, die Evangelische Jugend Mainz, das Staatstheater Mainz, der Frauennotruf Mainz, das Frauenbüro und Mädchenarbeitskreis der  Landeshauptstadt Mainz, Frauenzentrum Mainz e.V., der Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern Mainz der Landeshauptstadt Mainz | Frauenbüro

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